"Pura Vida" - Costa Rica

(20.03. - 21.04.2021)

 

Ein Land, das zwei Kontinente vereint“, ein „Paradies der Artenvielfalt“, „unberührte Regenwälder, palmengesäumte Postkartenstrände“ – mit diesen Worten wird Costa Rica in unserem Reiseführer beworben.

Und nach unserer Reise können wir bestätigen, dass diese Attribute keine Aufschneiderei sind, sondern die Wahrheit. Costa Rica ist definitiv eine Reise wert!

Von Frankfurt aus fliegen wir nach San Josè, die Hauptstadt Costa Ricas. Von dort führt uns unsere Reise nach Tortuguero. Hier verstehen wir zum ersten Mal, was Ticos (die Einwohner Costa Ricas) meinen, wenn sie von „Pura Vida“ sprechen. Diese Redewendung verkörpert im engeren Sinne das entspannte Lebensgefühl der Bevölkerung. Allerdings ist „Pura Vida“ auch eine Art Multifunktionswerkzeug der Sprache, denn es kann auch genutzt werden zur Begrüßung, zur Verabschiedung, um zu erfragen, ob es jemandem gut geht oder zur Entschuldigung. Eigentlich kann man diese beiden Worte zu fast jeder Tageszeit in fast jeden Satz in den meisten Situationen verwenden.

Der Nationalpark Tortuguero und das gleichnamige Dorf können nicht mit dem Auto erreicht werden, sondern nur mit dem Flugzeug oder mit Booten. Die Kanal- und Lagunenlandschaft wird von dichtem Regenwald gesäumt. Schwimmen ist hier allerdings tabu: In den Flüssen tummeln sich Kaimane und Krokodile, denen man lieber nur in einem Boot sitzend begegnen möchte.

Unsere Reise, die wir nach unserem Aufenthalt in Tortuguero mit unserem Mietwagen fortsetzen, führt uns dann an der Karibikküste Costa Ricas entlang. Dort, in Cahuita und Manzanillo, sichten wir mehrere Faultiere. Eines entdecken wir abends auf dem Weg zu einem Restaurant, als es sich an dicken Stromkabeln entlang hangelt, auf das andere werden wir dank Zuschauern am Straßenrand aufmerksam. Dieses Faultier hat sogar sein Junges dabei. Es hängt an Mamas Bauch und lässt es sich dort gutgehen. Wir haben Glück, dass sich die Faultiermama so zur Straße dreht, dass man sie und ihren Nachwuchs fotografieren kann.

Überhaupt beeindrucken uns neben den Wanderungen durch die Regen- und Nebelwälder vor allem die Tierbeobachtungen. Wir sehen unterwegs den Quetzal, der auch „Vogel der Götter“ genannt wird. Er galt den Azteken und Mayas als heiliger Vogel, wer ihn tötete, wurde selbst mit dem Tod bestraft. Seine Schwanzfedern können bis zu 80 cm lang werden, sein Federkleid schimmert grün-türkis-rot. Auch Ameisenbären, zahlreichen Affen, roten Aras, Vogelspinnen, bunten Fröschen, Iguanas und sogar einem Tapir begegnen wir. Kein Wunder, schließlich erkunden wir mit unserem Suzuki (gefühlt) fast jedes Fleckchen Costa Ricas.

Katharinas Highlight bleibt jedoch der Besuch des Kolibrigartens. Wie könnte man diese winzigen, pfeilschnellen Vögel nicht faszinierend finden? Nach kurzer Zeit bemerken wir, dass die Kolibris ihren Beobachtern sehr nahe kommen, wenn man sich ganz ruhig verhält. Und tatsächlich setzen sie sich auf unsere Hände, um aus den Futterspendern zu trinken. Unser Versuch, einen Kolibri zu zähmen und als Schulkolibri zu etablieren, scheitert leider. Dafür nehmen wir wahnsinnig viele Kolibrifotos mit nach Hause und finden, dass das „Pura Vida“- Lebensgefühl auf uns abgefärbt hat.

 

 

Costa Rica in Zahlen und Fakten

- In Costa Rica leben 4,9 Millionen Einwohner.

- In der Saison 2016/2017 wurden aus Costa Rica Kaffeebohnen für 288 Millionen Dollar exportiert.

- Rund 18 Prozent aller Schmetterlingsarten findet man in Costa Rica.

- Costa Rica hat eine der längsten Surfwellen weltweit (2 km).

- Wenn Ticos über ihre Liebste sprechen, nennen sie sie „media naranja“, „halbe Orange“.

- Costa Rica nimmt nur 0,03 Prozent der Erdoberfläche ein, beherbergt aber mit mehr als 500 000 Arten von Flora und Fauna 6 Prozent der weltweit bekannten Arten.

- Faultiere verlassen einmal pro Woche die Bäume und begeben sich auf den Boden, um sich nach der Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Unglücklicherweise sind sie dabei leichte Beute für Raubkatzen. Die Hälfte aller Faultiere stirbt beim Toilettengang!